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Tiefpunkt 584 m Hochpunkt 2.515 m Aufstieg 6.900 m Abstieg 6.900 m

Blick zur Spitzmauer und Großen Priel Gipfelkreuz des Hochmölbing Grat zum Kleinmölbimg Gipfelkreuz des Almkogel Blick ins Stodertal Elmsee mit Phüringerhütte Aufstieg zum Großen Priel
 
Tourenverlauf
30.09.2007
Hinterstoder (584 m) > Vorderstoder (810 m) > Zellerhütte (1.575 m)
01.10.2007
Warscheneck (2.388 m) > Liezener (2.372 m) > Wetterlucken (2.003 m) > Schrocken (2.289 m) > Kreuzspitze (2.333 m) > Hochmölbing (2.341 m) > Mittelmölbing (2.322 m) > Kleinmölbing (2.166 m) > Hochmölbinghütte (1.684 m)
02.10.2007
Sumperalm (1.757 m) > Gaissteig (1.380 m) > Almkogel (2.121 m) > Schwarzensee (1.552 m) > Großes Tragel (2.184 m) > Steirerseehütten (1.550 m) > Linzer Tauplitzhaus (1.645 m)
03.10.2007
Ödernalm (1.214 m) > Langerwies' (978 m) > Schneckenalm (1.152 m) > Grundlsee (708 m) > Pühringerhütte (1.638 m)
04.10.2007
Rotkogelsattel (2.000 m) > Großer Priel (2.515 m) > Prielschutzhaus (1.422 m) > Hinterstoder (584 m)
Tourenbericht
Wie jedes Jahr, wenn sich die Bergsaison zu Ende neigt, zog es mich auch diesmal wieder hinaus, um die schönen Herbsttage mit einer Tour zu verbinden. Dabei hatte ich mir das Tote Gebirge herausgesucht, wo ich vor zwei Jahren schon einmal zu einer Frühsommertour unterwegs war. Wie damals war mein Ausgangsort Hinterstoder, zu den man am schnellsten über die Pyhrnautobahn gelangt. Das Auto auf dem großen kostenlosen Parkplatz am Orteingang abgestellt, startete ich kurz nach elf bei schönstem Herbstwetter in meine Tour. Erstes Ziel war die Zellerhütte, die man von Hinterstoder auf zwei Wegen erreichen kann. Der kürzere geht über die Steyrsbergerreit und weiter auf unmarkiertem Jägersteig, den man aber nur mit guter Ortskenntnis findet. Deshalb wählte ich die längere Variante, die mich erst auf der Straße nach Vorderstoder (1 Std.) führte und dann auf dem E 4 hinauf zur Herberge (1:35 h). Dort war bei diesem herrlichen Sonntagnachmittag die Hüttenterrasse von sonnenhungrigen Tagesausflüglern regelrecht überlaufen. Am Abend jedoch, blieben nur noch drei weitere Gäste mit mir auf der Hütte und ich saß mit dem Wirt bis lange in die Nacht hinein beim Bierchen.

Nach ausgiebigem Frühstück machte ich mich am Folgetag halb neun in die Spur. Mit sieben Gipfeln sollte es auch einer meiner schönsten Bergtage in diesem Jahr werden. Zuerst ging es satte 800 Hm leicht zum Warscheneck (1:50 h) hinauf, welches schon im strahlendem Licht der Sonne stand. Von dort geht es durch eine Senke einfach hinüber zum benachbarten Lienzer. Danach verließ ich den Grat im sehr steilen Zick Zack hinab zu den Zwischenwänden (2.004 m), umging den Torstein, um dann bei den Kampleiten die Elmscharte (2:55 h) hinauf zu kraxeln. Ab dort wartet eine fünf Kilometer lange Grattour auf mich, die ich bei super Wetter und sogar bei absoluter Windstille genießen konnte. Es ging über den Schrocken zur Kreuzspitze und weiter über Hoch-, Mittel-, und Kleinmölbing hinab zum Kühfeld (2:00 h) wo der Grat dann sanft ausläuft. Von da ging es leichten Schrittes zur romantisch gelegenen Hochmölbinghütte (0:30 h) hinab, wo ich noch lange vor der Hütte hockte und mich von den letzten Sonnenstrahlen berieseln ließ. Dieser wunderschöne Tag wird mir noch sehr lange in Erinnerung bleiben. Dazu gehört auch der gemütliche Abend in dieser Herberge. Bei Kerzenschein lauschten wir dem röhrenden Hirsch der Gegend, der sich bis auf 20 Meter an die Hütte heranwagte. Gespenstisch.

Am nächsten Morgen war ich schon 7:30 Uhr abmarschbereit, denn ich hatte auch so einiges vor. Um wieder in Schwung zu kommen, ging es erst einmal ein paar Meter hinauf zur Sumperalm, um dann wieder abwärts zum Grimmingboden zu gelangen. Und auch dort röhrten zwei Hirsche um die Wette, die so nah waren, dass mir schon ein wenig mulmig wurde. Es ging weiter über den Gaissteig, an der Hanslhütte vorbei zum tiefsten Punkt des Tages. Über eine Brücke gelangt man zum Kühboden und sehr schweißtreibend hinauf zur Interhüttenlam. Diese überquert erreiche ich den Abzweig (2:10 h) zum 500 Hm höheren Almkogel, den ich natürlich noch besteigen wollte. Ein schmaler Pfad führte mich durch die Latschen hinauf auf eine Wiese und dann leicht über Geröll zum Gipfel (0:55 h). Bei einer längeren Rast hatte ich einen super Ausblick ins Stondnertal und ganz besonders zum Großen Priel hinüber. Wieder am Abzweig (0:35 h) angelangt, ging’s weiter mit einigem Auf und Ab zur Leistalmhütte, am idyllisch gelegenen Schwarzensee vorbei, hinüber zum Abzweig des Großen Tragels (1:25 h). Auch diesen Gipfel wollte ich mir nicht entgehen lassen und machte mich an den 600 Hm langen Aufstieg. Der Weg dort hinauf ging durch karstreiches Gelände mit ständiger Dolinengefahr, wie es typisch für das Tote Gebirge ist. Nach 1:35 Std. erreichte ich den Gipfel und auch hier sind die Weitblicke fantastisch. Bis zum Dachstein konnte man schauen. Wieder unten am Abzweig (1:35 h) angelangt, ging es für mich nur noch an den Steirerseehütten vorbei und leicht hinauf zum Linzer Tauplitzhaus (0:25 h) auf der gleichnamigen Alm. Nach neun Stunden und ca. 1.850 Hm an diesem Tag freute ich mich auf eine warme Dusche und ein kühles Blondes, welches aber nicht lange überlebte.

Beim Frühstück am nächsten Tag, zog einen kurze Regenfront über die Tauplitzalm und ich richtete mich schon auf eine verregnete Tour ein. Aber als ich kurz nach acht startete, war schon wieder alles vorüber und es sollte sogar noch ein herrlicher Tag werden. Es ging über die Tauplitzalm, am Märchensee vorbei hinüber zum Öderer Törl und dann auf sehr verwitterten und steilen Pfad hinab zur Ödneralm. Von dort auf breitem Fahrweg bis zur Rechenalm, wo ich auf großen Hinweisschildern zu lesen bekam, dass mein geplanter Weiterweg über die Schneckenalm gesperrt sei. Nach ausgiebigem Kartenstudium war dies aber der einzige direkte und auch kürzeste Weg zum Grundlsee. Ich riskierte trotzdem einen Versuch, stieg zur Schneckenalm hinauf und sah dort den Grund der Sperrung. Der von Sturmschäden beschädigte Wald wurde mit riesigen Maschinen bereinigt und somit gab es dort keinen Weg mehr. Ich kämpfte mich durch tiefe und schlammige Fahrspuren, bis ich endlich wieder einen Weg erkannte und dann ganz gemütlich nach Gössel (3:15 h) absteigen konnte. Am dortigen Seeufer machte ich erst einmal eine ausgedehnte Rast mit einem wunderschönen Blick über den Grundlsee. Für den Nachmittag hatte ich mir ja noch die 1.000 Hm Aufstieg zur Pühringerhütte aufgehoben. Über sehr seilen Steig geht es von Gössel den Kniestein empor. Weiter, aber flacher werdend, durch Waldgebiet bis zum Draußengatterl und dann sehr schweißtreibend zum vorderen Lahngang See hinauf. Ab dort ist es nur noch eine Genusstour zur Elmgrube und im mäßigem Auf und Ab zum heutigen Etappenziel. Direkt am Elmsee gelegen hat die Pühringerhütte einen märchenhaften Standort, den ich natürlich auf der sonnigen Terrasse und beim Bierchen ausgiebig genießen konnte.

Am fünften Tag meiner Tour sollte ich tatsächlich mal keine Sonne zu sehen bekommen. Der Himmel hüllte sich in eine dicke Wolkenschicht als ich aufbrach. Ziel war es, über den höchsten Gipfel des Toten Gebirges zum Prielschutzhaus zu gelangen. Hinter der Hütte geht es erst leicht ansteigend bis zum Abzweig des Rotgeschirrs und dann sehr steil hinauf zum Rotkogelsattel (1:00 h). Ab dort waren die Wegbedingungen nicht mehr so ideal. Das mit Schneeüberzogene Karstgelände ließ mich des Öfteren Hüfttief einsacken. Dieses mühsame Vorankommen war natürlich sehr Kräfte zehrend. Zum Glück konnte man die Wegmarkierung noch einigermaßen erkennen, denn ich hatte keine Lust mit dem Abgrund einer Doline Bekanntschaft zu machen. Im ständigen Auf und Ab ging es über den Ausseer Weg zum Fleischbanksattel (2:10 h) hinüber und weiter steil zum Grat hinauf, der mich auf den Gipfel des Großen Priels (0:45 h) führte. Durch die dichte Bewölkung war die Sicht an diesem Tag natürlich nicht so sehr besonders. Für den Abstieg zum Prielschutzhaus wählte ich die kürzere Variante über die Brotfallscharte. Diese war zwar mit einer dicken Schneeschicht bedeckt, aber eine tiefe Spur zeigte mir den Weg dort hinab. Für nicht so geübte Berggänger, sollte aber der Umweg über die Klinserscharte in Erwägung gezogen werden. Nach weiteren 1:45 Std. erreichte ich schon die geplante Herberge und meine Uhr zeigte mir an, dass es erst sehr früh am Nachmittag war. Also entschied ich mich spontan noch bis zum Auto nach Hinterstoder abzusteigen (2:00 h) um dann die Heimreise anzutreten.

Fazit
Eine bei überwiegend sehr schönem Spätsommerwetter klasse Saisonabschlusstour. Und mit knapp siebentausend Höhenmetern in fünf Tagen auch recht sportlich.
Allgemeine Bewertung
Sehr einfach zu begehende Bergtour. Brotfallscharte und der Ausseer Weg bei diesem Neuschnee aber sehr heikel.
Hütten Information
Zellerhütte
AV-Hütte; Lager/F 12,- €; Bier 6,00 €/L; DU vorhanden; reichliches Essen, recht gemütlich
Hochmölbinghütte
ÖTK-Hütte; Lager 7,- €; Bier 6,20 €/L; urige Hütte die schön gelegen ist
Linzer Tauplitzhaus
AV-Hütte; Lager/F 13,- €, HP +6,- €; Bier 6,- €/L; Dusche 1,- €; mehr wie eine Ausflugsgaststätte
Pühringerhütte
AV-Hütte; Lager 6,- €; Bier 7,- €/L; Dusche 4,- €; romantisch gelegen, urige Einrichtung, recht teuer